Das Dorf und der Drache

Der Heilige Magnus, auch als Apostel des Allgäus bekannt, war es, der dem Dorf Roßhaupten seine Legende schenkte. 1200 Jahre ist das her, wenn man den Geschichten glaubt, als er dem scheußlichen Lindwurm, der in einer tiefen Schlucht nahe dem heutigen Pfarrdorf hauste, „mit einem Kreuz auf der Brust einen Pechkranz in den Rachen“ schleuderte und dem Ungeheuer damit den Garaus machte. So die alte Sage, die bis heute lebendig gehalten und an vielen Stellen des dörflichen Roßhaupten in Szene gesetzt wird und für den Besucher am Lech und Forggensee eine Spur ist, die es vor allem für Kinder spannend macht zu verfolgen. Wer einmal in die Drachenschlucht hinabgestiegen ist, wo kaum ein Sonnenstrahl hineindringt und dann die beiden mächtigen Fußabdrücke am Wasser entdeckt, der spürt, wie Legenden entstehen ...

Das Fischhaus, einst eine Insel im See und Wohnsitz der hochstiftlichen Fischmeister, ist heute alles im Trockenen und mit der Ulrichskapelle ein Kleinod und Logenplatz für ein phantastisches Panorama. Der Steinerne Drache am Parkplatz der Talbrücke weist den Weg in die Drachenschlucht. Schon ein erster Blick von der Brücke zeigt die Tiefe der Schlucht. Überall auf dem Weg die Drachenspuren und am Drachenbrunnen wird nochmals Kraft geschöpft. Das steinerne Kreuz, eine teuflische Tat: den Brocken, auf dem das Kreuz errichtet wurde, soll der Leibhaftige höchstselbst aus dem Säuling gebrochen haben, um ihn auf die Kirche von Roßhaupten zu schleudern. Zum Glück verließen ihn die Kräfte, sodass der Stein hier landete und zu einem ganz friedlichen Aussichtsplatz wurde.